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Klausur deutsche Geschichte - kurze Zusammenfassung

Kernaussage: Die Zusammenfassung enthält nur das, was man über die deutsche Geschichte auch noch nach der Schule wissen sollte (wenigstens das Meiste).

 

Diese Zusammenfassung wird auch als Bild dargestellt, siehe auf Learn-Study-Work "Wie lernen: die Grundlagen beherrschen - die Details ableiten" (am Ende).

 

Die Entstehung des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation"

Den Römern gelang es nie das Gebiet des heutigen Deutschlands vollständig zu besetzen. Die dort ansässigen Volksstämme, die von ihnen Germanen genannt wurden, konnten sich immer mehr oder weniger erfolgreich verteidigen. So schlug Arminius die Legionen des Varus im Jahre 9 (Varus-Schlacht oder Schlacht im Teutoburger Wald).

 

Der Untergang des römischen Reiches fiel zusammen mit der Zeit der Völkerwanderung (4. und 5. Jahrhundert). Karl der Große, der König der Franken, konnte die wandernden Stämme besiegen und so entstand ein großes Frankenreich, welches im wesentlichen Spanien, Frankreich, Deutschland und Norditalien umfasste. Im Jahre 800 ließ sich Karl der Große vom Papst in Rom zum Kaiser krönen.

 

Nach dem Tod Karl des Großen zerfiel sein Reich und es entstand im 10. Jahrhundert das Heilige Römische Reich (962 Otto I. wird Kaiser), welches Ende des 15. Jahrhunderts den Zusatz bekam "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation". Das Reich entwickelte sich nie zu einem Nationalstaat, weil die weltlichen und geistigen Landesherren (der Herzogtümer, Grafschaften, Klöster, ...) und die Reichstädte zu selbstständig waren. So wurde der Kaiser in der Regel von den Reichsfürsten gewählt. Das Reich hieß heilig und römisch wegen der engen Verbindung zum Papst in Rom.

 

Die französische Revolution, Napoleon und das Ende des "Römischen Reiches Deutscher Nation"

Ab etwa 1100 entstehen in Europa immer mehr Städte, weil die Bauern durch technischen Forschritt mehr Menschen ernähren können. Die Zahl der gebildeten Menschen wächst. Die Wissenschaft macht Fortschritte und es entstehen neue Denkweisen: Humanismus, Reformation und die Aufklärung.

 

Die Könige führen am Hofe ein Luxusleben und auch ihre Kriege kosten sehr viel Geld, welches sie von ihren Untertanen eintreiben. In Frankreich kommt es deshalb im Jahr 1789 zu einer Revolution der Bürger und Bauern, in deren Verlauf die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" verabschiedet wird. Die Revolution scheitert und als Resultat kommt Napoleon als Alleinherrscher an die Macht.

 

Im den Jahren 1805/06 besiegte Napoleon zuerst Österreich und dann Preußen. Daraufhin legte der deutsche Kaiser des Heiligen Römischen Reiches seine Krone nieder, was das Ende des Reiches bedeutete.

 

Der Deutsche Bund

Durch seinen Russlandfeldzug 1812/13 verlor Napoleon fast seine gesamte Armee durch Verluste, Hunger und Kälte. Als Resultat verlor er 1813 die Völkerschlacht bei Leipzig gegen eine Allianz aus Preußen, Russland und Österreich.

 

Nach dem Sieg über Napoleon wurde auf dem Wiener Kongress 1814/15 Europa neu geordnet. Viele Fürsten, Länder und Städte waren bei dem Kongress vertreten, bestimmend aber waren die fünf Großmächte Österreich, Russland, Großbritannien, Preußen und Frankreich. Der Kongress beschloss:

  1. Die Restauration: In allen europäischen Staaten soll es eine Monarchie geben.
  2. Die Heilige Allianz: Die Fürsten unterstützen sich gegenseitig beim Niederschlagen von revolutionären Bewegungen.
  3. Ein Gleichgewicht zwischen den fünf Großmächten:

Die Bildung eines deutschen Nationalstaates passte nicht in das Gleichgewicht der fünf Großmächte, weshalb 1815 der Deutschen Bund gegründet wurde, als loser Zusammenschluss von 35 souveränen deutschen Fürsten und 4 freien Städten.

 

Die deutsche Revolution 1848

In der Zeit von 1815 bis 1848 gab es drei große Gruppen, die ihre Interessen verfolgten:

  1. der Adel und die Fürsten,
  2. das Bürgertum und kleine Bauern
  3. die arme Bevölkerung (Tagelöhner, Arbeiter und Arbeitslose).

Die Adeligen und Fürsten taten alles, um ihre alleinige Macht zu behalten. Das Bürgertum wollte demokratische und wirtschaftliche Freiheiten und ein geeintes Deutschland. Die arme Bevölkerung kämpfte für bessere Lebensbedingungen.

 

Das Bürgertum (Kaufleute, Handwerker, Beamte im Staatsdienst) wurde gestärkt duch das Einsetzen der industriellen Revolution, dem Fortschritt von Bildung und Wissenschaft, sowie des Entstehens des deutschen Zollvereins (1834). Die Studenten und Professoren trafen sich 1817 auf der Wartburg. Auch beim Fest auf dem Hambacher Schloss 1832 forderten die Bürger Freiheit und ein geeintes Deuschland.

 

Die Massenarmut wurde durch ein großes Bevölkerungswachstum verstärkt (Sinken der Sterblichkeit, Erhöhung der Geburtenrate). Die Bezahlung der Arbeit war schlecht, was 1844 zu einem Aufstand der Weber führte. 1845 - 1847 verschärfte sich die Lage der armen Bevölkerung durch Missernten, die Kartoffelfäule und eine Wirtschaftskrise. Vorbild für die Armen waren die Revolutionen in Frankreich.

 

Im März 1848 kam es an vielen Orten in Deutschland zu Aufständen, auf die die Regierungen mit Zugeständnissen reagierten. Im April und Mai 1848 fanden in allen Staaten des Deutschen Bundes freie Wahlen zu einer deutschen Nationalversammlung statt (Frauen hatten kein Wahlrecht).

 

Am 18.Mai 1848 trat die Nationlversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Die von ihr ausgearbeitete Reichverfassung (Oberhaupt Deutschlands sollte ein Kaiser in Erbfolge sein) wurde im März 1849 verabschiedet. Aber der preußische König lehnte die angebotene kaiserliche Krone ab.

 

Der Adel und die Fürsten hatten schon vor der Revolution auf die Freiheitsforderungen mit Unterdrückung reagiert. Auch der preußische König ließ Berlin im November 1848 von Truppen besetzen und erklärte die dortige Nationalversammlung für aufgelöst. In ganz Deutschland wurde die Revolution mit militärischer Gewalt beendet.

 

Der deutsch-französische Krieg und die Gründung des Deutschen Reiches 1871

Wie kam es zu diesem Krieg?

Preußen wurde immer stärker: Zwischen 1855 und 1865 wuchs seine Wirtschaft beträchtlich. Das Militär wurde modernisiert und es gab eine dreijährige Wehrpflicht. Der Ministerpräsident von Preußen Otto von Bismarck wollte einen deutschen Nationalstaat unter Führung des preußischen Königs. Nach den Siegen im deutsch-dänischen Krieg (1864) und dem "Bruderkrieg" gegen Österreich (1966) wurde der mächtige Norddeutsche Bund gegründet. Jetzt fehlte noch der Anschluss der unabhängigen süddeutschen Länder (Bayern, Baden-Württemberg und Hessen), die für den Fall eines Krieges sogenannte "Schutz- und Trutzbündnisse" mit Preußen abgeschlossen hatten. Deshalb wollte Bismarck Frankreich provozieren, damit es zu einem Krieg kommt und sich die süddeutschen Länder Preußen anschließen.

 

Die Gelegenheit dazu bot sich, als es wegen der Neubesetzung des spanischen Königsthrones zu einem diplomatischen Streit mit Frankreich kam. Frankreich befürchtete den Verlust seiner Vormachtstellung auf dem europäischen Festland (stärkste Macht in ganz Europa war England) und war deshalb mit dem Erstarken Preußens sehr unzufrieden und wollte auf keinen Fall, dass ein Verwandter des preußischen Königs Herrscher in Spanien wird. Eigentlich war der Streit geklärt, aber Bismarck veränderte ein Schreiben des preußischen Königs (die "Emser Despeche") so, dass sich der französische Kaiser durch die Veröffentlichung in seiner Ehre gekränkt fühlte und Preußen den Krieg erklärte.

 

Warum hat Frankreich diesen Krieg verloren?

Frankreich war auf einen solchen Krieg nicht gut vorbereitet. Die süddeutschen Länder unterstellten ihre Armeen dem preußischen Oberbefehl, wodurch es auf preußischer Seite 500 000 Soldaten gab, auf der französischen Seite nur 300 000. Aufgrund der vielen Eisenbahnlinien in Deutschland, konnten die Soldaten schnell an die Front gebracht und durch die deutschen Telegraphennetze konnten Nachrichten schnell übermittelt werden. Die deutschen Stahlkanonen schossen doppelt so weit, wie die französischen aus Bronze. Das preußische Militär war durch die Kriege 1864 und 1866 in der neuen Kriegsführung erprobt.

 

Nach der Kriegserklärung am 19. Juli 1870 kam es schon am 02. September 1870 bei Sedan zu einer schweren Niederlage der französischen Armee, bei der der französische Kaiser gefangengenommen wurde. Als Resultat wurde in Paris eine Republik ausgerufen. Die neue republikanische Regierung setzte den Krieg fort, konnte ihn aber nicht mehr gewinnen. Im Januar 1871 wurde im Schloss von Versaille das Deutsche Reich gegründet und der preußische König Wilhelm 1. zum deutschen Kaiser gekrönt. Im Mai 1871 kam es zu einem Friedenvertrag, der für Frankreich eine Demütigung war: Das Elsass und Teile Lohtringens gingen an Deutschland, zusätzlich musste Frankreich eine Kriegsentschädigung von 5 Milliarden Franc zahlen. Frankreich hat sich für diese harten Bedingungen in dem Friedensvertrag von Versaille nach dem ersten Weltkrieg (1919) "gerächt", was wiederum ein Grund für den Aufstieg des Nationalsozialismus war.

 

Das Deutsche Reich und der erste Weltkrieg

 

 

 

Fortetzung folgt ...