Was ist ein gesunder Lebensstil?

Kernaussage: Durch einen gesunden Lebensstil funktioniert und fühlt sich ein Mensch besser und lebt länger.

 

Was ist Gesundheit?

Gesundheit ist der Zustand eines lebenden Organismus, wenn er funktioniert und sich fühlt - normal oder besser als normal (siehe auf Learn-Study-work "Was ist Gesundheit").

 

Wenn wir nicht krank sind und so funktionieren wie andere Menschen auch, dann ist das positiv und wir können uns gut fühlen (ob wir uns wirklich gut fühlen, hängt noch von vielen anderen Faktoren ab).

 

"Nachhaltiges Wohlbefinden setzt nicht voraus, dass sich der Einzelne ständig gut fühlt; das Erleben schmerzhafter Emotionen (z. B. Enttäuschung, Misserfolg, Trauer) ist ein normaler Bestandteil des Lebens, und die Fähigkeit, mit diesen negativen oder schmerzhaften Emotionen umzugehen, ist für das langfristige Wohlbefinden wesentlich." (Huppert, F. A. (2009). Psychologisches Wohlbefinden: Evidenz zu seinen Ursachen und Folgen. Angewandte Psychologie: Gesundheit und Wohlbefinden, S. 1)

 

Durch einen gesunden Lebensstil wird unser Körper gestärkt und funktioniert besser. Das verbessert auch unser gefühltes Wohlbefinden. Gleichzeitig gehört zu einem gesunden Lebensstil, dass wir lernen mit negativen Gefühlen umzugehen. So kommen wir in einen Zustand, der besser ist als normal.

 

Was ist ein Lebensstil?

Der Stil gibt an, wie sich eine Person verhält bzw. wie sie etwas tut. Der Lebensstil einer Person beschreibt, wie sie ihr Leben gestaltet:

 

"Ein Lebensstil ... bildet sich durch ein Zusammenwirken von Verhaltenweisen, Einstellungen und Zielvorstellungen aus und wird in der individuellen Organisation und expliziten Gestaltung des Alltags augenscheinlich." (https://www.pedocs.de/volltexte/2009/2253/pdf/Ritterbach_Wohlfarth_2009_Gesundheit_unser_hoechstes_Gut_D_A.pdf, 29.01.23, S. 54)

 

Jeder Mensch lebt sein eigenes Leben, aber da viele Menschen dies auf eine ähnlichliche Art und Weise tun, lassen sich verschiedene Lebensstile unterterscheiden. Die Lebensstile kann man grob einteilen in z. B.:

  • den konservativen
  • den leistungsorientierten
  • den erlebnisorientierten
  • den ökologisch orientierten

"Lebensstile stellen nach Hradil (Hradil, 2006) mehr dar als die Summe ihrer Komponenten. Sie werden durch Sinn(re)konstruktionen „zusammengehalten“
und bilden somit einen regelmäßig wiederkehrenden Gesamtzusammenhang von Verhaltensweisen, Interaktionen, Meinungen, Wissensbeständen und bewertenden Einstellungen. Dies bedeutet nach Hradil (ebd.), dass einzelne gesundheitsrelevante Verhaltensvariablen (Rauchen, Bewegung, Drogen etc.) allein noch keinen Lebensstil ausmachen ..." (Ritterbach, U., & Wohlfarth, R. (2009). Gesundheit unser höchstes Gut? Life Style–Lebensstil und Gesundheit, S. 54)

 

Ein Mensch führt einen gesunden Lebenstil, wenn er das Ziel hat (einen Sinn darin sieht) seine Gesundheit zu stärken und deshalb über längere Zeit eine Kombination von gesundheitsförderlichen Verhaltenweisen befolgt.

 

Welche Verhaltensweisen gehören zu einem gesunden Lebensstil?

"Ausgehend vom Modell der psychosozialen Selbsthilfe nach Hartmann
(1991) lassen sich sieben Bereiche identifizieren, die sowohl risikomindernde wie protektive, ressourcenorientierte Wirkung entfalten können: Ernährung,
Bewegung, Aktivierungsregulation [kein übermäßiger Stress], soziale Interaktion, Emotionalität, Problemlösung und Spiritualität. Hartmann hat sein Modell zur psychosozialen Selbsthilfe bei Krebserkrankungen entwickelt. Es kann jedoch von seiner Grundstruktur auch auf das allgemeine Gesundheitsverhalten übertragenwerden, ... (Hartmann, 1991, S.140)." (https://www.pedocs.de/volltexte/2009/2253/pdf/Ritterbach_Wohlfarth_2009_Gesundheit_unser_hoechstes_Gut_D_A.pdf, 31.01.23, S. 62-63)

 

Die Punkte Aktivierungsregulation, soziale Interaktion, Emotionalität, Problemlösen und Spiritualität lassen sich als mentales Wohlbefinden zusammenfassen.

Ein gesunder Lebensstil - Gesundheitsförderung - Arbeits- und Gesundheitsschutz - www.learn-study-work.org

Ein Risiko gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der es zu einem unerwüschten Ereignis kommen kann. Ein Risikofaktor ist etwas, das einen Einfluss hat auf diese Wahrscheinlichkeit. Eine ungesunde Ernährung, falsche körperliche Aktivität und kein mentalen Wohlbefinden sind drei wichtige Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Krankheit erhöhen, aber es gibt noch andere, wie z. B. Rauchen oder Unfälle. Alle anderen Risikofaktoren fallen in dem Bild unter den 4. Punkt "Gesundheitsrisiken".

 

"Laut einem WHO-Bericht zu globalen Gesundheitsrisiken von 2009 können rund ein Drittel aller weltweiten Todesfälle auf letztlich zehn Risikofaktoren zurückgeführt werden. Bei acht davon handelt es sich um sogenannte beeinflussbare Risikofaktoren, also Faktoren, auf die man selbst einwirken kann. ... Einige Risikofaktoren können wir allerdings nicht beeinflussen - wenn es sich z.B. um das Alter, das Geschlecht oder die genetische Veranlagung handelt. ... Risikofaktoren werden auf Basis von Studien ermittelt, deren Ergebnisse statistisch ausgewertet werden. In der Regel vergleicht man eine Gruppe, z.B. Raucher, mit einer Kontrollgruppe, z.B. Nichtrauchern." (www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/kompetenz-gesundheit/risikofaktoren-fuer-die-gesundheit-was-sagen-diese-aus, 05.02.23)

 

"In der sogenannten „Nurses‘ Health Study“, einer 1976 begonnenen Längsschnitt-Untersuchung, wurden anfänglich rund 120.000 Krankenpflegerinnen im Alter von 30-55 Jahren untersucht. Die Frauen bearbeiteten jährlich einen Fragebogen über verschiedenste Aspekte ihres Gesundheitszustands und Gesundheitsverhaltens. In einer aktuellen Auswertung wurden die Daten von über 77.000 Frauen berücksichtigt (van Dam et al., 2008). Anhand unterschiedlicher Aspekte des Gesundheitsverhaltens wurden die Frauen danach eingestuft, ob sie jeweils in eine Gruppe mit niedrigem Risiko oder hohem Risiko einzuordnen waren. Die fünf untersuchten Risikofaktoren waren Ernährung, Rauchen, körperliche Bewegung, Gewicht und Alkohol. ... Alle fünf einbezogenen Risikofaktoren zeigten für sich genommen einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Mortalitätsrisiko [Sterberisiko]. ... Etwas mehr als die Hälfte aller Todesfälle konnte auf eine Kombination von vier Risiken zurückgeführt werden: Übergewicht, Rauchen, keine Bewegung, ungesunde Ernährung." (https://www.pedocs.de/volltexte/2009/2253/pdf/Ritterbach_Wohlfarth_2009_Gesundheit_unser_hoechstes_Gut_D_A.pdf, 31.01.23, S. 58-59)

 

Gesunde Ernährung

Zum Leben benötigen wir Nahrungsmittel. Deshalb müssen zwei grundlegende Fragen beantwortet werden:

 

1. Was soll ich essen? Welche Stoffe braucht der Mensch zum Leben?

 

Zu allererst braucht ein Mensch Wasser. Wir sollen jeden Tag etwa 1,5 Liter Waser trinken.

 

Zum Leben braucht unser Körper Energie. Die wichtigsten Energielieferanten sind die Kohlenhydrate (Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Zucker), die Fette aus Pflanzen (Magarine, Pflanzenöle) oder aus Tieren (Butter, Käse, Fett im Fleisch) und Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte) zur Energiegewinnung verwendet. Die Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße werden als Makronährstoffe bezeichnet, weil wir sie in größeren Mengen benötigen.

 

Zusätzlich müssen wir Mikronährstoffe aufnehmen, zwar nur in geringen Mengen, aber sie sind für uns essentiel.

 

Ein Stoff ist für Menschen essentiell (wesentlich), wenn er lebensnotwendig ist und von dem menschlichen Körper nicht aus anderen Nahrungsmittel hergestellt werden kann. Zu den essentiellen Stoffen gehören einige Aminosäuren (Aminosäuren sind Bausteine von Eiweiß), einige Fettsäuren (Fettsäuren sind Bausteine von Fetten), Mineralstoffe (sind z. B. in Salz enthalten) und Vitamine.

 

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren, die unser Körper zum Aufbau von Muskeln, Organen, Blut, Enzymen und Hormonen benötigt. Neun Aminosäuren sind unentbehrlich (essentiell). Sie können von uns nicht selber produziert werden, weshalb sie mit der Nahrung aufgenommen werden müssen.

 

 

Fortsetzung folgt ...